Das Gartenalpenveilchen

Das Alpenveilchen (Cyclamen persicum), das den ganzen Winter über als Topfpflanze angeboten wird, ist wohl in jedem Haus zu finden. Daneben gibt es aber auch Cyclamenarten, die bei uns im Garten gedeihen. Ihre Heimat ist das südliche Europa bis nach Kleinasien. In der Türkei und Persien haben kommerzielle Sammler einige Wildarten am heimatlichen Standort fast ausgerottet. Die begehrten Knollen mußten auf die Artenschutzliste gesetzt werden, der Handel mit ihnen ist - glücklicherweise - mittlerweile verboten.

Die Gärtnerei Schoebel kultiviert sie seit einigen Jahren als anerkannter Vermehrungsbetrieb selbst: Als einziger Betrieb in Deutschland selektieren wir sie nach besonders schönen Blatt- und Blütenfarben, -formen und -zeichnungen; bestäuben und ziehen sie drei Jahre heran, bis sie kräftige, winterharte Pflanzen geworden sind.

Vielgestaltig sind die natürlichen Lebensräume des Cyclamen. Es wächst von Meereshöhe bis in Höhen über 2000 m, besiedelt den Boden von Misch- u. Kiefernwäldern, vergesellschaftet sich mit Rhododendren, ist auf Feinschutt und Geröllflächen zu finden, siedelt sich im Gras an, benachbart sich mit Schneeglöckchen (Galanthus), Schachbrettblume (Fritillaria) und anderen Zwiebelpflanzen, nistet sich im Wurzelfilz von Farnen ein, dringt aus humusgefüllten Gesteinsfugen hervor, wächst in modernen Baumstümpfen und ist manchmal sogar in Astlöchern und bemoosten Astgabeln auf Bäumen zu finden, wohin Ameisen die mit einem süßen Anhängsel versehenen Samen verschleppen.

Windige und zugige Plätze sind allen Cylamen verhaßt. Im lichten Schatten von Gehölzen, an offenen Stellen zwischen Koniferen und Laubgehölzen fühlen sie sich am wohlsten. Bei leichter Schnee- oder Fichtenreisigbedeckung hält das Cyclamen coum Temperaturen um -25 °C aus.

Das Wildalpenveilchen wächst bei uns im 9-cm-Topf. Der Boden sollte humos, kalkhaltig und gut wasserführend sein. Nach dem Pflanzen soll die Knolle mindestens 5 cm mit Erde, Laub oder Nadeln bedeckt sein.

Bewährt hat sich eine Mischung aus Laub- und/oder Kiefernnadelerde. Empfehlenswert ist bei manchen Sorten, im Juli - also vor dem erneuten Blattaustrieb - zusätzlich eine humose Mischung mit organischem Dünger aufzubringen.

Die Blütezeit erstreckt sich über das ganze Jahr: Im Dezember bis zum März blühen die Cyclamen coum über das Frühjahr; im Sommer das duftende Cyclamen purpurascens (europaeum), im Herbst die Cyclamen hederifolium mit ihren efeuartigen Blättern, und das Cyclamen cilicium. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer interessanter Cyclamenarten. Die Blütenfarbe reicht von weiß mit dunklem Auge am Blütenmund bis hin zu einem tiefen Purpur.

Sie werden diese kleinen Stauden, die auch in schattige Gartenecken Farbe zaubern können, nicht mehr missen wollen....

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel in der Fachzeitschrift "Der Staudengarten", Ausgabe 1/2011:
"Cyclamen - Die kleinen Wilden für den Garten"
(PDF, ca. 199 KB)

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